Was zieht man an zu einem besonderen Ereignis? Eine einfache Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt. In einem Gespräch mit Freundinnen habe ich kürzlich gemerkt, wie weit die Ansichten diesbezüglich auseinander liegen können: Eine Freundin von mir hat ein elegantes Kleid für den Abi-Ball ihres Sohnes. Nun müssen noch die farblich passenden Schuhe dazu her. Ganz abgesehen davon, dass ihr Kleid sicherlich „zu schick“ für mich wäre, ist mir der Gedanke fremd, mir extra für ein Kleid die richtigen Schuhe kaufen zu müssen. Tendenziell ist mir Mehrzweck-Nutzbarkeit wichtiger als der perfekte Stil.
Ich würde sogar soweit gehen, die Schuhfrage mit einem einfachen „Schwarz geht immer!“ zu erledigen. Allerdings weiß selbst ich, dass das für weiße oder sehr sommerliche Kleider wirklich nicht passt. Außerdem hat diese spontane Aussage auch schon das ein oder andere Stirnrunzeln hervorgerufen.
Nun befinde ich mich noch nicht direkt vor dem Abi-Ball meines Sohnes, vielleicht denke ich in drei Jahren anders. Heute würde ich sagen, mein Stil ist nicht besonders elegant, aber schick genug. Es ist mir wichtiger, dass zu mir passt, was ich anhabe – auch wenn ich damit im Zweifelsfall unausgesprochenen Standards nicht genüge. Es sei denn, mein Sohn (oder mein Mann) sagt: „Geht gar nicht.“ Dann müssen wir „schick genug“ neu verhandeln.