Gestresst – genervt – gelassen

In der Wochenmitte: Jemand wünscht mir einen schönen Nachmittag: Ich solle mich vom Stress des Vormittages erholen. Nach kurzer Überlegung antworte ich, dass mich der Arbeitsvormittag nicht stresst – weder der Zeitdruck oder meine eigene Unzulänglichkeit noch das manchmal knirschende Miteinander. All das ist für mich nicht so wichtig, dass es mich stressen würde. Solange mit meiner Familie alles in Ordnung ist (ohne dass alles super läuft), bleibe ich gelassen.

Zwei Tage später fahre ich genervt von allem Möglichen einkaufen. Vor dem Supermarkt treffe ich eine Freundin, die mich fragt, wie´s mir geht. Ich sage, dass mein Tag bisher suboptimal läuft – in etwas drastischeren Worten. Sie zögert ein bisschen und erzählt mir dann, zu welcher Familie das verunglückte Kleinkind gehört, von dem ich kürzlich in der Zeitung las. Sogleich werde ich kleinlaut und still und denke an meine eigenen Worte: Solange mit meiner Familie … 

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