Sehr lange hatte ich keinen Job, sondern genug zu tun in und mit der Familie. Nach zwei Jahrzehnten ohne Beruf zweifelte ich erheblich, ob ich das überhaupt noch könnte – „richtig“ arbeiten. Bei meinem ersten Versuch in einem Büro bestätigten sich dann auch fast alle meiner Befürchtungen: starre Arbeitszeiten, schlecht organisiert und das Miteinander nicht kollegial. Die Arbeit an sich war kein Problem – ich merkte, ich kann lernen.
Inzwischen habe ich gewechselt und kann nur staunen: Der neue Job ist abwechslungsreich, interessant und wie auf mich zugeschnitten. Ich kann meine Arbeitszeit selbst einteilen; es ist sinnvoll, was ich tue. Die Kollegen begegnen mir freundlich und wertschätzend. Meine Chefin vertraut mir und überlässt mir, wie ich meinen Kram erledige. All das ist ein riesiges Geschenk, mit dem ich – auf meine alten (Berufs)tage – nicht gerechnet hätte.

