Ein besonderer Gruß

Vor meiner Haustür steht ein Gruß aus Frühlingsblumen, Leckereien und einer Karte. Eine Freundin schreibt mir, wie sie mich und mein Tun aus der Ferne wahrnimmt – und lobt mich dafür. Was für mich selbstverständlich ist, wird dadurch besonders. „Du sollst wissen, dass du gesehen und wertgeschätzt bist von Gott und von Menschen“, schreibt sie. Für diese Frau ist es selbstverständlich, zu benennen, was andere gut machen. Diese Gabe ist besonders, sie streichelt die Seele – heute ist es meine.

Leider krank?

Gestern war ich krank; ich rührte mich den ganzen Tag nicht aus dem Haus gerührt und verbrachte stattdessen meine Stunden auf dem Sofa. Körperlich war ich zu schlapp, mich zu bewegen, und dazu geistig matt. Lesen, schreiben, geistreiche Gespräche führen – Fehlanzeige. Außerdem war mir so ziemlich alles egal. Als Abwechslung sah ich am hellen Tag eine Folge der einzigen Krimi-Serie, die ich mag. Das ging und war sehr unterhaltsam.

Heute bin ich noch immer krank, aber es geht mir besser als gestern. Ich bin körperlich wieder fitter. Ich kann spazieren gehen und mich um Wäsche kümmern, saugen, putzen. Mein Geist braucht noch zwei Tage länger. Leider ist mir nichts mehr egal. Es ist keine Option, am hellen Tag eine weitere Folge meiner Serie zu schauen: Ich sehe genug Abwechslung in Haus und Hof. Insgeheim finde ich das ein bisschen schade … 

Wie früher!

Omikron hat mich links liegen lassen, könnte man sagen. Stattdessen erwischt mich `mein´ üblicher Atemwegsinfekt (wie vor Corona auch) unaufhaltsam und heftig: Es beginnt mit Halsschmerzen, die meine Nächte empfindlich stören. Nach drei Tagen senkt sich die Stimme um mindestens eine Oktave, ein leichter, trockener Husten kommt dazu. Zwei weitere Tage später setzen sich die Nasennebenhöhlen zu; der Schnupfen kommt. Die ganze Zeit über fühle ich mich müde und abgeschlafft.

Ich werde noch einige Tage brauchen, um wieder unter `voller Kraft´ zu laufen – ich kenne das schon. Das Corona-Virus verändert viel, aber krank bin ich so wie früher: Wenn ich nicht so malade wäre, würde ich mich darüber freuen … 

Kein Problem!

Noch einmal zu dem neuen Haus unseres Freundes in Schweden. Es ist nicht 100-prozentig bezugsbereit, aber das spielt bei unserem Freund keine Rolle: Er ist handwerklich geschickt und braucht nichts aus der Kategorie `möglichst fertig beziehbar´: „Das Haus ist genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte, auch die Bauweise stimmt“, erzählt er mir und fügt wie beiläufig hinzu: „Bad und Toilette sind noch nicht eingebaut. … Aber das macht nichts: Ein Bad einzubauen – das ist kein Problem für mich.“ Ich kenne ihn; er übertreibt nicht. Wenn einer Bad und Toilette in ein Haus einbauen kann, dann er. Fahrräder, Autos und alles mögliche sonst reparieren, Wände ziehen, Keller trockenlegen, Dachböden ausbauen … – was auch immer: Dieser Mann macht alles selbst und hat das dafür nötige Werkzeug. (Gut, dass zu dem Haus eine große Scheune gehört!) Er kann sogar Papierflieger falten, die WIRKLICH fliegen, und Bouletten braten, die schmecken. Das sind kleine, nicht signifikante Spezial-Fertigkeiten – ein Luxus geradezu. Man braucht sie nicht unbedingt, um in der schwedischen Pampa ein altes Haus bewohnbar zu machen. Aber sie helfen vielleicht, wenn das Heimweh kommt …

Einkaufserlebnis in Variationen

Ich kaufe meine Kartoffeln oft bei den Bauern in der Nähe. Die Bäuerin hat dabei immer Zeit für einen kleinen Plausch und erweitert jedesmal meinen Horizont. Der Bauer selbst dagegen behält seine Gedanken (und sein Wissen) für sich; bei ihm gilt: kurz, knapp und wortlos. 

Krieg und Frieden

In der Ukraine ist Krieg, Menschen kämpfen oder fliehen. Das ist schrecklich. Wir in Deutschland leben im Frieden und räumen unseren Garten auf. Es kommt mir banal vor, aber es würde niemandem helfen, wenn wir es nicht täten. Trotzdem frage ich mich, was ich gegen diesen Krieg tun kann. Nur eine Sache fällt mir ein: Ich bete für Frieden.

Kleinvieh

Ein Baum besteht aus einem großen Stamm, der stabil ist und mächtig wirkt. Daran wachsen viele kleine und große Äste – sozusagen das `Kleinvieh´ eines Baumes. Mit seiner Motorsäge hat ein Nachbar zügig den Stamm unserer umgestürzten Tanne zerkleinert. Als Dank darf er ihn behalten und irgendwann verheizen. Sauber gestapelt sieht der Stamm nicht mehr sehr mächtig aus. Im Garten liegen danach `nur´ noch die Äste. Ebenfalls zerkleinert wollen wir sie in einen Container laden. Wir benutzen eine sehr gute Astschere; trotzdem dauert es relativ lange – es sind viele Äste mit einem erstaunlichen Volumen. Sie lassen sich nicht ohne Widerstand platzsparend stapeln: Kleinvieh macht auch Mist.