Meine jüngere Töchter fährt morgens mit dem Rad in die Schule: Es regnet und hagelt, der Wind kommt aus allen Richtungen. Ihre ältere Schwester muss erst später hin und erwischt eine kurze Regenpause. Nach der zehnten Stunde kommen beide wieder durch herrliches Novemberwetter nach Hause – und sind zwar nass, aber fröhlich. Vor allem die Jüngere erzählt quietschvergnügt von der Hinfahrt mit ihren beiden Freunden: Einer fuhr ohne Schutzblech, so dass sich seine helle Hose binnen kürzester Zeit verfärbte – schlammbraun. Der andere war schon nass, als die anderen beiden (etwas verspätet) am Treffpunkt ankamen. Meine Tochter fand das alles dermaßen amüsant, dass sie (vom Lachen völlig außer Puste) darum bat, bitte langsamer zu fahren. Die beiden Jungen lehnten ab – weniger amüsiert als genervt. Also strampelte mein Kind laut lachend hinterher.
In der Schule angekommen waren alle drei klitschnass. Das tut mir leid. Andererseits freue ich mich über ihr gemeinschaftliches Radfahren; es erinnert mich an meine Schulzeit – weitgehend ohne Elterntaxis oder motorisierte Mitschüler. Außerdem bewundere ich den Galgenhumor meiner Tochter, der sie bei Wind und Wetter animiert zu atemberaubenden Gelächter.