Selten haltbar

Freundschaften sind einem Wandel unterworfen: Die wenigsten bleiben für ein ganzes Leben gleich intensiv. Ich schätze mich glücklich, ein, zwei, drei Freunde aus Schulzeiten zu haben: Diese Beziehungen kann nichts erschüttern, auch wenn man sich monate- oder manchmal einige Jahre lang nicht sieht. In den vergangenen Jahrzehnten fühlte ich mich einigen anderen Menschen auch sehr nahe – aber meist nur phasenweise.

Später im Leben geschlossene Freundschaften scheinen nur in Ausnahmefällen lange haltbar zu sein. Ohne mir ersichtlichen Grund trennen sich die Wege wieder: Die Kinder sind nicht kompatibel; in die vollen Terminkalender passen irgendwann nicht mehr genug Treffen; das, was anfangs bereichernd wirkte, wird mehr und mehr anstrengend; auch innerhalb desselben Wohnortes gilt manchmal `aus den Augen, aus dem Sinn´ – was auch immer. Freunde kommen und gehen. Wir haben Glück: Eine relativ junge Freundschaft (nur 20 Jahre alt) hält doch, auch wenn Ortswechsel persönliche Begegnungen erschweren. Sie hat schon ein paar unterschiedliche Lebensphasen überdauert. Die Beziehung verändert sich, ja, aber sie ist noch da.

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