Gut?

„Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so. … Und Gott sah, dass es gut war.“
1. Mose 1, 11+12

Eine meiner Töchter mag Obst fast über alles. Nur Pferde rangieren in der Beliebtheitsskala noch davor. Sie probiert gern Neues aus und kauft auch gern mal was Exotisches. Letztens kam sie mit einer Drachenfrucht nach Hause. Geschmacklich hat mich das Teil nicht vom Hocker gerissen. Aber optisch! Gott sah, dass es gut war? Diese Klassifizierung erscheint mir unzulänglich. Ich bin begeistert, welche Vielfalt Gott sich ausgedacht hat und wie bizarr manche Früchte sind. Fantastisch trifft es eher.

Gesegnete Weihnachten!

Viele Menschen auf dieser Erde feiern Weihnachten, viele andere nicht. Weihnachten ist das Fest der Christen – klar, dass Moslems, Buddhisten, Hindi, Juden kein Bedürfnis haben, Weihnachten zu feiern. Kürzlich ist mir allerdings ein Christ begegnet, der Weihnachten auch nicht feiert. Für ihn ist es klar, dass Gott Mensch geworden ist; er braucht kein besonderes Fest, um sich daran zu erinnern. Zudem wird in der Bibel nicht ausdrücklich dazu aufgefordert. Stimmt alles.

Entsprungen ist Weihnachten aus einem heidnischen Was-weiß-ich-Fest. Die frühe Kirche hat es aufgegriffen, die Kirchengeschichte zu dem gemacht, was es heute ist. Man muss nicht mitfeiern, das ist klar. Man kann modifizieren und nur bestimmte Aspekte mitmachen. Man kann bis ins kleinste Detail alles in Frage stellen, was die jahrhundertealte Tradition uns heute als Weihnachtsfest präsentiert. Stimmt auch alles.

Es ist durchaus berechtigt, für sich selbst herauszufinden, was dazugehört und was nicht. Ich persönlich tue das auch: Ich führe bestimmte Familientraditionen aus meiner Ursprungsfamilie nicht fort – und vermisse sie nicht. Es ist mir außerdem klar, dass der weihnachtliche Konsumwahn überhaupt nichts mit den Geschenken für das Kind in der Krippe zu tun hat. Trotzdem bin ich nicht soweit, Weihnachten für mich ganz zu streichen oder völlig neu zu erfinden. Gott ist Mensch geworden in einer demütigen und einzigartigen Art und Weise, die mein Denken übersteigt. Mein ganz persönliches Weihnachtsfest mit all seinen Unvollkommenheiten und Inkonsequenzen ist eine zu wertvolle besondere Erinnerung daran, als dass ich es streichen wollte.

In diesem Sinne: Gesegnete Weihnachten!

Gut, besser, am besten

Ob ich etwas gut kann, hat eine Menge damit zu tun, was mein Bezugspunkt ist: Verglichen mit einem 5-Sterne-Koch bin ich keine gute Köchin, verglichen mit meinem zehnjährigen Sohn schon.

Ob ich etwas gut kann, hat auch damit zu tun, wer die Güte bewertet: Gäste in einem Restaurant würden mir wohl kaum einen Stern verleihen; meine Familie gibt mir sogar einen Kuss!

Ob ich etwas gut kann, hat nicht zuletzt damit zu tun, welchen Anspruch ich selbst habe, welchen Ehrgeiz, welche diesbezüglich hilfreichen Begabungen und Möglichkeiten: Ich koche an 365 Tagen im Jahr; die Esser sind mir sehr wohlgesonnen; ich habe auch noch andere Dinge zu tun – für uns alle sind meine Kochkünste so ziemlich das Beste, was uns passieren kann.

Stop-Schild

In unserer Stadt gibt es einige Stop-Schilder. Ich weiß, dass man direkt dort halten muss, wo das jeweilige Stop-Schild steht – so lernt man es für den Führerschein. Das kann man immer tun, direkt dort anhalten, wo das Schild steht. Nur: An einer ganz bestimmten Straße in unserer Stadt ist das total und absolut sinnlos und überflüssig. Dort steht das Stop-Schild viel zu weit vor der Straßenmündung, so dass man überhaupt nicht sehen kann, ob etwas kommt.

Darf ich dort einfach noch ein Stückchen weiterfahren? Nein.
Tue ich es trotzdem und halte erst zwei oder drei Meter später an? Ja.
Habe ich deswegen ein schlechtes Gewissen? Nicht mehr.

Ich frage mich nur, ob ein Vorfahrt-achten-Schild nicht angebrachter gewesen wäre. (Ich sollte in die Straßenplanung gehen.)

No passion

While cleaning the church in a little team of friendly people we come across a floor which already has been cleaned the day before. I stop the man who vacuums and tell him: „It`s done. It all looks clean to me.“ As I resume my work in the still dirty areas of the building this sentence resonates within me: „It all looks clean to me.“ It sounds similar to: „It`s all Greek to me.“ I repeat the sentences in my head and must admit, that I feel similar towards cleaning as I would feel about something I can`t grasp at all – dispassionate…

Sometimes I just do what needs to be done.

Gibt`s „Bio“ auch in „lecker“?

Ein Freund meines Sohnes, ein erklärter Fleischliebhaber, bekam als Wichtelgeschenk ein veganes Würstchen. Von vornherein hielt sich seine Begeisterung in Grenzen und schlug in offene Ablehnung um, als er davon probierte. Mein Sohn – Zeuge des Vorfalls – probierte auch und bestätigte: „Das schmeckt einfach nicht!“ Weder nach Fleisch noch gut nach Gemüse. Wieso stellt man überhaupt vegane Würstchen her? Wenn ich auf tierische Produkte verzichte, geht damit eben der Verzicht auf diesen speziellen Geschmack einher. Alles andere empfinde ich als inkonsequent.

Ähnlich ging es mir selbst mit der Bio-Schokolade, die ich letztens erwarb: Sie war teuer, versprach eine interessante Geschmackskomposition – aber sie schmeckte mir nicht. Zu wenig süß, zu wenig aromatisch, zu wenig schmelzend. (Es war nicht mein erster Vorstoß in dieser Richtung: Ehrlich gesagt hat mich Bio-Schokolade noch nie überzeugt.)

Möglicherweise sind wir anderes gewöhnt und Bio liegt geschmacklich neben dem, was wir kennen (und mögen). Allerdings wehre ich mich dagegen, wenn in solchen Fällen immer alles auf durch Geschmacksverstärker verdorbene Geschmacksknospen geschoben wird: Ich mag meine selbst gekochte Erdbeermarmelade (mit ganz wenig Zucker und sonst nichts) lieber als alles, was es auf dem Marmeladenmarkt so gibt.

Dabei habe ich echt etwas übrig für Bio-Produkte, für glückliche Hühner und ungespritztes Obst. Es ist auch in Ordnung, wenn diese Artikel teurer sind – das hat seine Berechtigung. Aber Hauptsache Bio ist nicht alles, mir reicht das nicht. Zumal in der Werbung oft betont wird, Bio-Produkte schmeckten naturbelassener und intensiver. Beides trifft auf ein veganes Würstchen und Bio-Schokolade nicht zu: Das eine schmeckt künstlich, die andere fad. Dabei wäre mir „lecker“ am liebsten!

Weihnachtsgefühl

„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“
Lukas 2, 10+11

Eine Bekannte erwähnte mir gegenüber, sie vermisse gerade in der Weihnachtszeit das Eigentliche, dieses Gefühl dafür, dass Jesus geboren wurde. Im Vordergrund stünden andere Dinge: das richtige Essen, passende Musik, Kerzenschein, weihnachtliche Gerüche und die übliche Dekoration. Selbst die jährlich wiederkehrenden Verwandtenbesuche hätten für sie eine gewisse Künstlichkeit. Sie meinte, es wäre ebenso schön (vielleicht sogar schöner), sich im Sommer zum Grillen zu treffen – ohne einen Anlass „von außen“.

Sie hat in gewisser Weise recht; auch mir fällt es schwer, Jesus in dem Trubel dieser Tage zu begegnen. Allerdings liegt es nicht an Jesus selbst, der wird geboren – ob es mir reinpasst oder nicht. Es liegt an uns selbst und unseren Umgang mit dem Drumherum.

Das Drumherum – die Traditionen – illustrieren oftmals sehr genau, worum es geht:

Die Kerzen mit ihrem weichen Licht weisen hin auf Jesus, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt.“
Geschenke erinnern uns daran, dass die drei Könige auch Geschenke für den neugeborenen König der Welt im Gepäck hatten.
Darstellungen der Krippenszene zeigen uns, wo Jesus geboren wurde – irgendwo abseits und nicht ganz „König-gemäß“ und durch die Volkszählung eben zwischendrin.
Lieder wie „Ich steh` an deiner Krippen hier“ bringen uns die Wahrheit um Jesu Geburt in sehr eindrücklichen Texten nahe – wenn wir sie denn bewusst mitsingen.
Das Zusammensein mit Familie führt uns vor Augen, dass Gott Gemeinschaft mit uns möchte und Jesus das Bindeglied ist.

Andererseits kann dieses Drumherum eben zu einer Hülle werden, sinnentleert und abgenutzt:

Da machen uns blinkende Lichterketten eher hektisch als besinnlich.
Für so viele Menschen Geschenke auszusuchen ist anstrengend – zumal jeder heutzutage alles hat und nichts Neues braucht.
Es gibt Menschen, die die Geschichte um die Krippe herum nicht mehr kennen.
Weihnachtsmusik, die aus sämtlichen Lautsprechern in den Geschäften dudelt, geht uns auf die Nerven.
Familienbesuche sind manchmal mit einem gewissen Gschmäckle verbunden – und nur für eine kurze Zeit werden die unterschwellig gärenden Konflikte „um des lieben Friedens willen“ nicht angesprochen.

Wie in so Vielem gilt auch hier, dass die Wahrheit auf einem schmalen Grat zu finden ist. Welche Traditionen „mache ich mit“, weil sie mir wirklich etwas bedeuten, welche ertrage ich und welche sind mir tatsächlich eine Last? Lässt sich in der betriebsamen Zeit vor Heiligabend Raum finden für die Weihnachts-Wahrheit? Es spricht nichts dagegen: Wir halten uns alle für frei und unabhängig, für tolerant und flexibel.

Aber selbst wenn ich alles mitmache – es muss mich nicht abhalten davon, Jesus zu begegnen. Als er geboren wurde, waren die Menschen auch sehr beschäftigt, es war Volkszählung angesagt. Viele waren unterwegs und gedanklich überhaupt nicht auf Innehalten eingestellt. Jesus ist trotzdem geboren worden. Wieso sollte es heute anders sein?

Schlimme These?

Was man schlimm findet und was wirklich schlimm ist – das empfindet jeder ganz individuell. Dazwischen liegen Welten oder auch nur ein kleiner Schritt.

Ich befürchte, je reicher und verwöhnter wir leben, umso größer wird der Abstand: Was wirklich schlimm ist, bleibt ziemlich konstant. Was wir schlimm finden, bewegt sich immer weiter davon weg…

Verbote

Wenn Eltern (ihren Kindern) etwas verbieten, fühlen sie sich nicht unbedingt wunderbar – und gleichzeitig dem Kind gegenüber verständnisvoll und voller Liebe.

Wenn ein Kind etwas verboten bekommt, fühlt es sich nicht unbedingt wunderbar – und gleichzeitig von den Eltern nicht verstanden und lieblos behandelt.

Verbote machen keinem Spaß, sind aber sinnvoll – für Eltern und Kinder.

What makes me smile

„… but there was a limit to what I could endure for the sake of …“

It`s because of phrases like this one that I love the English language so much. I stumble upon them (in a book) and smile. Then I go back and read them again – and smile again.

Unfortunately only rarely I manage to implement such phrases into my own active vocabulary. This would take much more time and opportunity to actually talk in English. Writing, reading, and listening to English can be easily done in times of e-mail and youtube. Talking still needs someone to talk to…