„Dasselbe wieder?“, fragt die Frau an der Lotto-Kasse einen Kunden. „Ja“, sagt er und schiebt hinterher: „Kommt ja doch nichts dabei heraus.“ Er solle `immer optimistisch´ bleiben, erwidert die Frau, während sie neu für ihn tippt und abkassiert.
Lotto ist mir fremd; ich habe noch nie gespielt. Jedesmal, wenn ich Zeugin eines Lotto-Spiel-Vorgangs werde, wundere ich mich deshalb über die Kosten: 30, 40 oder 50 Euro sind nicht ungewöhnlich. Laut Statistik geben über drei Millionen Deutsche 50 Euro und mehr pro Monat für Lotto aus.
Für mich persönlich sind 50 Euro Spiel-Einsatz nicht unerheblich – und (rational betrachtet) vermeidbar: Kaum einer gewinnt im Lotto das große Geld! Die Beweggründe, trotzdem zu spielen, müssen daher nicht-rationaler Natur sein: `Irgendwann muss es klappen´, denken Spieler vielleicht. Wöchentlich hoffen sie und lieben die Anspannung – und schon wieder ist ein Monat rum. In diesem Fall von `die Hoffnung stirbt zuletzt´ kann ich das fortwährende Probieren verstehen. „Kommt ja doch nichts dabei heraus“ dagegen überrascht mich: Wieso spielt einer, der nicht auf einen Gewinn hofft? Ich investiere mein Geld lieber so, dass etwas dabei herauskommt – eine Flasche Wein, ein Buch, eine Theaterkarte, ein Essen mit Freunden. Damit gewinne ich immer.