Manchmal nervt mich die Lautstärke hier im Haus, das andauernde Reden, die ständige Auseinandersetzung mit den Kindern. Immerzu Menschen um mich herum. Andere Eltern empfehlen mir, ich solle die Zeit genießen, sie gehe unwiederbringlich vorbei. Irgendwann werde ich mich zurücksehnen nach dem Leben mit Kindern im Haus, sagen sie.
Ich weiß nicht. Ich weigere mich, den Auszug der Kinder als das Ende der besten Phase meines Lebens zu betrachten. Vielleicht wird es ohne Kinder auch toll? Anders, aber auch gut: Es wird etwas fehlen, was lange „normal“ war. Etwas anderes wird möglich sein, was heute noch nicht geht. Ist doch auch schön. Jede Phase hat ihre guten und weniger guten Seiten. Ich kann mir gar nicht alles schön reden jetzt; manches ist einfach anstrengend. Darf ich das nicht sagen? Bin ich gleich undankbar, wenn ich benenne, was mir Kräfte entzieht?
Sicher ist es doch möglich, ohne im Haus lebende Kinder ein zufriedenstellendes und erfüllendes Leben zu führen. Eins, in dem der Trubel begrenzt ist, in dem zu viel Zeit zum Lesen da ist und dafür zu wenig verbaler Austausch etc. Es wird etwas fehlen, das werde ich benennen. Aber etwas anderes wird an seine Stelle treten. Hoffe ich. Solange ich mit Haben und Nicht-Haben zufrieden sein kann, ist es doch gut.