Unser Miteinander verändert sich. Der älteste Sohn hatte mit 16 Jahren ein komplett anderes Familienleben als der jüngste heute in demselben Alter. Zwar haben beide vier Geschwister, dieselben Eltern und dasselbe Zuhause. Man ist hier tagsüber manchmal ganz allein. Wenn bei gemeinsamen Mahlzeiten einer fehlt, sitzen eben nur noch drei am Tisch und nicht mehr sechs. Und ein Glas Gewürzgurken reicht auch ohne Beschränkung für mehr als ein Abendessen. Natürlich kommt der Einzelne jetzt leichter zu Wort, wenn er das denn will. Durch meinen Job außerhalb erlebe ich zum ersten Mal, was mit Qualitätszeit gemeint ist – und fühle mich in meiner Ahnung bestätigt: Sie ist eine Illusion. Du kannst den so wichtigen Langzeit-Kontakt innerhalb der Familie nicht komprimieren und ans Ende des Tages verlagern. Bei uns jedenfalls funktioniert das nicht mit den `guten Gesprächen nach Feierabend´: Sicherlich geht es auch ohne. Es ist, wie es ist, und nicht alles ist schlecht – sondern mal wieder nur anders.