Wir verabschieden uns mit einem Frühstück von einer Freundin, die umziehen wird. Sie erzählt davon, wie es ist, ein halbes Leben einzupacken und sich von überflüssigem Kram zu trennen: anstrengend und befreiend zugleich. Jedes Teil nimmt sie in die Hand, sortiert aus und verschenkt, was geht. „Ich bin ja sehr pingelig“, sagt sie, „karibisch gehe ich alles durch.“ Ich freue mich: `Akribisch´ muss es natürlich heißen, aber sie bemerkt ihre Buchstabenverdrehung überhaupt nicht. Entweder spricht sie zu schnell oder hat – wie ich – einen Hang zum Malapropismus, der falschen Verwendung von Wörtern. Besonders schön: Das Wort karibisch klingt wunderbar nach Sonne, Wärme und Urlaub, sozusagen `laissez-faire´ – und das ist ziemlich genau das Gegenteil von akribisch!