Ideal versus super

Aus Sicht des Unkrauts sind die derzeitigen Wetterbedingungen ideal – es ist warm und ausreichend feucht. Alles (vor allem das Unkraut) wächst darum schneller, als mir lieb ist. Ich mag es zwar grün, aber es ist mir nicht egal, WAS da grünt und wächst – und vor allem nicht, in welcher Menge. Eine geringes Unkrautaufkommen toleriere ich schon aus Selbstschutz: Mein Rücken scheint für stundenlanges Hocken nicht trainiert genug zu sein, ich bin nicht pingelig. Ein oberflächlicher Blick durch unseren „pflegeleichten“Garten zeigt mir nur ein paar harmlose grüne Hälmchen. Erst wenn ich mich auf die Knie bewege, offenbart sich mir, was ideale Wetterbedingungen tatsächlich für das Unkrautwachstum bedeuten. Bei näherer Betrachtung sind die „harmlosen Hälmchen“ ein üppiger Bewuchs, der noch dazu dabei ist, sich exponentiell zu verbreiten – nicht so super.

Dennoch ist mir ideales Wetter – warm und feucht – kein Dorn im Auge. Im Gegenteil: Was dem einen nutzt, dient manchmal auch dem anderen. Bei „warm und feucht“ wächst es sich nicht nur wunderbar, es jätet sich auch hervorragend! Die Wärme lockt Frostköttel wie mich nach draußen; und der feuchte, lockere Boden gibt jede Unkrautwurzel leicht her. Typische Win-win-Situation – die sich in verregneten Jahren mehrmals durchleben lässt. Allerdings habe ich im Sommer nichts gegen eine Pause und tausche „warm und feucht“ (ideal) gern ein gegen „warm und trocken“ (auch super).

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