Abschied

Ich versuche, meinen ältesten Sohn hochzuheben – und scheitere grandios. Großes Gelächter auf allen Seiten, aber auch ein leichtes Erschrecken bei mir: Wie sollte ich ihn retten, wenn ihm etwas zustieße? Er lächelt dazu und denkt über solchen Quatsch nicht nach. Recht hat er: Mein leicht tragbarer dreieinhalb Kilo schwerer Sohn ist heute fast viermal so lang wie vor 20 Jahren – und wiegt unhandliche 83 Kilogramm. Den schleppe ich nicht mehr einfach mit mir herum. Auch in anderer Hinsicht kann, muss und will ich nicht mehr für ihn verantwortlich sein. Und er kann, muss und will ohne mich weiterziehen. Es ist Zeit, Abschied zu nehmen (ein paar Monate bleiben uns noch).

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