Ich fahre übers Wochenende aus der Kleinstadt nach Berlin. Ich tauche ein in ein anderes Lebenstempo, in ein anderes Kulturangebot, andere Gestaltungsmöglichkeiten für Freizeit, einen anderen Lebensrhythmus. Reize kommen ungefragt und in Fülle, Tag und Nacht verlieren ihre Grenzen. Es ist schön, aber auch anstrengend. Ich halte es nicht nur aus, ich bin voll dabei und begeistert – am Ende des Wochenendes aber auch müde und in gewisser Weise froh, wieder einzutauchen in das, was ich kenne. Was meinen Alltag ausmacht. Ich habe den Eindruck, für das Leben in der Großstadt verdorben zu sein: Es überfordert mich, ich kann es nur dosiert genießen.