Eile – gefährliches Pflaster

„Be quick, but never hurry.“ Keine Ahnung, von wem das kommt. Aber ich finde den Satz hilfreich. Schnell sein und eilen ist nicht dasselbe. Schnell sein hat zu tun mit effektiv sein. „Er arbeitet schnell“, klingt erstmal lobend, bewundernd – positiv. Eile dagegen ist eher negativ belegt: Wenn man es eilig hat, hängt man irgendwie hinterher. Da ist vorher vielleicht was falsch gelaufen; jetzt muss man eilen, um es noch zu schaffen. In der Eile geschehen Fehler, übersieht man gern etwas.

Trotzdem erliege ich immer wieder dem Trugschluss, durch Eile mehr in meinem Leben unterbringen zu können. Und werde dann in der Praxis eines besseren belehrt: Im Laufschritt ein Glas Kirschen aus dem Keller holen, die Treppe hoch fallen und mir geschmeidig die Hand aufschneiden. Die weitere Vorbereitung des Nachtischs verläuft dann nicht nur nicht eilig, sondern auch nicht mehr schnell. Ganz abgesehen davon, dass ich tagelang im wahrsten Sinne des Wortes gehandicapt war… – und natürlich trotzdem alles geschafft habe.

Vielleicht hilft beim nächsten Mal „Eile mit Weile“?

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