Meine Freundin hatte am vergangenen Freitag eine beängstigende Begegnung mit einer ihrer Kühe: Die etwa 700 Kilo schwere Dame klemmte ihre `Chefin´ unerwartet am Fressgitter ein – mit dem Kuh-Schädel voran. Meine Freundin schaffte es irgendwie bis zum Durchschlupf und aus dem Stall heraus, aber daran erinnert sie sich nur vage. Dagegen sehr eindeutig sind die blauen Flecken an ihrem Körper, ein angeschwollenes Knie und das zersplitterte Handy aus der Hosentasche. Es sind die ganz realen Folgen einer sehr gefährlichen Situation, die auch anders hätte ausgehen können.
Drei Tage später kann meine Freundin schon wieder stehen, gehen und ihre Tiere versorgen. Dennoch spüre ich bei unserer Umarmung, dass nicht nur das Knie noch lädiert ist – der Schreck sitzt ihr im wahrsten Wortsinn noch in den Gliedern. Wir beide wussten es schon die ganze Zeit, spätestens seit Freitag ist es konkret: Corona mag ein gefährliches Virus sein; das größere Lebensrisiko für diese Bäuerin ist – eine blöde Kuh.