Zu langsam? Nö!

Meine Tochter muss in der Schule 1.000 Meter auf Zeit laufen. Im Probelauf ist sie zu langsam für 15 Punkte, obwohl sie trainiert ist und sich anstrengt. Mit der erlaufenen Zeit ist sie daher nicht zufrieden, hält es aber für unwahrscheinlich, innerhalb von zwei Wochen 20 Sekunden schneller zu werden. Dennoch übt sie (auf gerader Strecke in der Feldmark) – und ist ebenso `langsam´ wie im Probelauf. Wir ermutigen sie, trotzdem nicht aufzugeben. Eine Straßenrunde bei uns in der Siedlung passt von der Länge her; einen Tag vor der Benotung übt sie ein letztes Mal. Diesmal fehlen meiner Tochter zwei Sekunden. Das macht sie zuversichtlich: Sie hat jetzt ein gutes Gefühl für die Strecke und weiß, welches Tempo nötig und gleichzeitig für sie möglich ist.

Am nächsten Tag unterbietet sie die geforderte Zeit um zehn Sekunden – und ist insgesamt eine halbe Minute schneller unterwegs als vor zwei Wochen. Ich finde das beachtlich und freue mich für meine Tochter. Sie weiß jetzt, dass deutlich mehr in ihr steckt, als sie manchmal denkt – sowohl Muskelkraft als auch mentale Stärke.

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