Wie im Urlaub

Ich fühle mich wie im Urlaub, obwohl wir nicht „im Urlaub sind“. Wir verbringen die Ferien zu Hause und unternehmen nichts Besonderes. Natürlich trägt die unterrichtsfreie Zeit der Kinder bei zu meinem Urlaubsgefühl, aber dessen eigentlicher Ursprung ist ein anderer: Drei unserer Kinder verbringen sechs Tage auf einer Fußball-Freizeit. Dadurch sind nur zwei Kinder anwesend – etwas mehr als in der deutschen Durchschnittsfamilie. Diese temporäre Verkleinerung fühlt sich für mich nicht an wie Durchschnitt, sondern eben wie Urlaub: Wir reden, essen und verschmutzen nicht so viel wie normalerweise, weshalb ich nicht so viel zuhöre, koche, wasche und putze wie normalerweise.

Vielleicht empfinden wir Abweichungen von der Norm immer als etwas Besonderes – es funktioniert allerdings nur in eine Richtung: Wann immer weitere Personen temporär bei uns einziehen, fühlt sich das nicht an „wie im Urlaub“ – jedenfalls nicht für mich.

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