Weihnachtswahnsinn lese ich auf einem Werbeplakat an einer Bushaltestelle. Im Vorbeifahren sehe ich das Prozent-Zeichen, kann aber auf die Schnelle nicht lesen, welches Unternehmen hier Rabatte verspricht. Dennoch: `Weihnachtswahnsinn´ hallt es in mir nach. Wenn die wüssten, denke ich, wie genau sie ins Schwarze treffen mit ihrem Slogan. Weihnachten ist ein echter Wahnsinn. Gott schickt seinen Sohn als Baby in diese Welt, um die Menschen zu erretten – Wahnsinn. Dieses Baby wird in eine arme Familie hineingeboren, unter sehr zweifelhaften Umständen – Wahnsinn. Entsprechend holperig fängt es an: Weil wegen einer angeordneten Volkszählung das ganze Land auf den Füßen war, fand sich nur ein Stall für die Geburt des Gottessohnes – Wahnsinn. Für wahnsinnig stille und normale 30 Jahre hört man kaum etwas von dem heranwachsenden Jesus. Erst dann wird Jesus aktiv und sucht sich Leute, denen er Gottes Wahrheit und Gottes Plan für diese Welt anvertraut. Zwölf junge Fischer, nicht gut gebildet oder hoch angesehen und keineswegs einflussreich – Wahnsinn. Die meiste Zeit verbringt Gottes Sohn mit diesen zwölf Männern. Wenn ihm viele Menschen begeistert zuhören, lässt er sich nicht feiern, sondern zieht sich zurück – Wahnsinn. Und am Ende geht dieser Jesus ans Kreuz und stirbt für alle, Freunde und Feinde gleichermaßen – Wahnsinn.
Weihnachten: ein beeindruckendes Ereignis – und es ist fast schon ein Wahnsinn, dass wir es 2.000 Jahre später noch immer feiern. Erschreckend ist nur, dass ein Großteil der Feiernden sich zwar über Rabatt-Aktionen freut, von Jesus selbst aber vollkommen unbeeindruckt bleibt.