Vom Umziehen

Menschen zwischen 20 und 30 ziehen um: Das ist die Zeit, in der die Ausbildung endet, man den Job wechselt, heiratet oder Kinder bekommt. Umzugshelfer finden sich im Freundeskreis. Besonders beliebt sind die Zupackenden – und die mit einem großen Auto. Wir waren erst das eine, später beides; mittlerweile ist unser Freundeskreis sesshaft, das ist gut.

In meiner Erinnerung ist jeder Umzug anders: gut oder schlecht organisiert, ausreichend oder zu wenige Helfer, keine Treppenhäuser oder zu enge … Andererseits ist jeder Umzug gleich: Es ist dem Helfenden vorher nicht klar, ob er ein- oder auspacken muss, Kisten oder Möbel tragen wird, Autos fahren oder Stereoanlagen aufbauen soll. Währenddessen interessiert keinen, was man anhat: `alt und bequem´ reicht aus. Nach dem Umzug freut man sich auf die eigenen vier Wände – ohne Kisten und dafür mit eingeräumten Regalen und so weiter. 

Unser Sohn half gestern einer Freundin beim Umziehen; er wusste vorher nicht, was ihn erwartet und wie lange es dauern würde. Abends wurde es spät und er war dankbar für sein nicht-provisorisches Zuhause. `Manches ändert sich nicht´, dachte ich. Nur in `alt und bequem´ geht heute offenbar niemand mehr aus dem Haus – nicht einmal als Umzugshelfer. 

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