In einem Bericht über Daunenfedern und deren schier unübertreffbare Isolationswirkung lese ich folgenden Satz: „Recycelte Daunen tragen nicht zum Tierschutz bei.“ Er stammt von einer Tierschützerin – natürlich – und zielt darauf ab, dass der Ursprung dieser wiederverwendeten Daunen dann schwerer nachzuvollziehen ist. Der Endverbraucher könne dann nicht mehr sicher sein, dass die Daunen in seinem Kleidungsstück nicht doch von lebendig gerupften Tieren stammen.
Zwar finde ich es gut, dass wir in Deutschland auf das Tierwohl achten – und hier niemand den Tieren bei lebendigem Leib die Daunen vom Körper rupft. Andererseits halte ich ein recyceltes Produkt in jedem Fall für nachhaltiger als ein nicht recyceltes: Wenn ich etwas weiterverwende, was schon da ist, brauche ich nichts Neues zu erwerben. Ein altes Kleidungsstück mit recycelten Daunen – wo auch immer sie ursprünglich herkamen – erspart einem weiteren Tier, seine Federn lassen zu müssen. Für mich ist das Tierschutz; aber vielleicht bin ich da zu pragmatisch und verstehe die komplexen Zusammenhänge nicht. Kann sein.