Von `meinem´ Jäger weiß ich, dass auch er auf Tierschutz achten muss: Zum Beispiel sind Waschbären und Nutrias in unserer Gegend eine Plage. Ihr Bestand wird daher dezimiert – nach genauen gesetzlichen Vorgaben. Man benutzt Lebendfallen, damit kein schützenswertes Tier getötet wird. Aus Versehen gefangene Füchse zum Beispiel werden wieder freigelassen. So weit so gut. Geht aber ein Waschbär in die Falle, ist sein Schicksal besiegelt: Er wird erschossen. Damit der Waschbär `möglichst keinen Stress hat´ (bevor er erschossen wird), dunkelt man die Falle ab.
Ich denke an das Leben und Sterben anderer Tiere: Aufgrund unseres hohen Fleischkonsums leben in Deutschland viele Nutztiere – nicht nur unter optimalen Umständen. In Schlachthöfen sterben sie buchstäblich am Fließband. Um eine stressarme Betäubung und Tötung selbst kümmern sich ganze Forschergruppen – vor allem wegen der Fleischqualität. Wie aber sieht es drumherum aus? Das Leben in einem Mastbetrieb, der Abtransport auf engen Lastern (platzsparend zusammengepfercht) und das eilige Entladen am Schlachthof: Ich bezweifle, dass sich das für Schweine oder Rinder stressfrei anfühlt.
Es ist super, sich um das Tierwohl zu bemühen – und einheitliche Vorgaben dafür zu schaffen. Mir wären allerdings die vielen Nutztiere wichtiger als die wenigen Waschbären, wenn es um stressfreie letzte Minuten vor dem Tod geht.