Seine Gnade

„Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
2. Korinther 12, 9

Für mich stand in dem Vers immer die Gnade im Vordergrund: Wenn mein eigenes Versagen übermächtig scheint, fühle ich mich klein, unbedeutend und unfähig. Ich bin entmutigt und ohne Schwung, traurig und resigniert. Das Einzige, was in solchen Momenten trösten und ermutigen kann, ist Vergebung – Gnade. Sie vertreibt Scham und Selbstverdammnis.

Vor ein paar Tagen wurde mir klar, dass die Betonung auf Gottes Gnade liegt. Natürlich lege ich Wert auf Anerkennung, Wertschätzung und meinen guten Ruf bei den Menschen. Das ist nicht per se schlecht; es darf nur nicht in den Vordergrund rücken. Denn: Entscheidend ist Gottes Vergebung. Das Einzige, das mich wirklich rettet, ist seine Gnade. Und die greift auch dann, wenn kein Mensch mehr auf meiner Seite steht.

Gott will ich gefallen, nicht den Menschen – auch wenn mir die Menschen oft näher sind, ihre Akzeptanz offensichtlicher, ihre Wut spürbarer. Es kann sein, dass meine Handlungen sowohl bei Gott als auch bei Menschen auf Wohlwollen stoßen. Wenn dem nicht so ist, will ich mich für Gottes Gnade entscheiden.

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