Schmerzgrenze

Gestern drehten wir zu Fuß eine Runde an einem Autohaus vorbei, vor dessen Türen seit einiger Zeit mein favorisiertes Traumauto steht. In herrlicher Ahnungslosigkeit wollte ich den Preis checken – mit der vermessenen Vorstellung im Kopf, für einen gebrauchten (aber nicht wirklich alten) Bulli würde man heutzutage weniger als 20.000 Euro auf den Tisch legen müssen. Das wissende Lächeln meines Mannes hätte mich stutzig machen sollen: Aber nein, die Hoffnung auf ein Wunder-Schnäppchen stirbt zuletzt.

Der Bulli war wirklich schick. Im Grunde zu schick für uns: Ich brauche weder Ledersitze noch 205 PS; und ich träume auch nicht von einem Multivan, ein Transporter mit ausreichend Sitzplätzen würde mir reichen.

Nach einem Blick auf das Preisschild bin ich (für eine Weile) geheilt von meinen Illusionen. Ich hätte gern so ein Auto, aber ich möchte nicht so viel Geld dafür ausgeben – selbst wenn ich es hätte. Bei allem Bedauern, dass wir uns diesen Wagen nicht leisten können, muss ich zugeben: Wir wollen ihn uns auch nicht leisten. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn Geld keine Rolle spielte: Wir haben eine Schmerzgrenze, was ein Auto kosten darf.

Vielleicht ist auch diese Schmerzgrenze eine vergängliche Illusion; aber es sieht in absehbarer Zukunft nicht so aus, dass wir von ihr geheilt werden könnten…

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