Sanftmütigkeit ist sein Gefährt

Eine Freundin von mir meinte kürzlich, Aggression sei eine gute Kraft als Reaktion auf negative Umstände. Ich schüttele den Kopf: Aggression und gut passen für mich nicht zusammen – selbst wenn sie `nur´ die Antwort auf Ungerechtigkeiten oder Angriffe ist. Weil ich es genau wissen will, schlage ich das Wort nach und entdecke den lateinischen Ursprung: aggressio, was so viel bedeutet wie auf jemanden losgehen, heranschreiten, sich nähern, überfallen und angreifen. Aggression ist eine feindselig angreifende Verhaltensweise eines Organismus. Es mag noch so aus uns herauskommen und sich gerechtfertigt anfühlen, aggressiv gegenüber jemandem zu sein, der uns Unrecht getan hat. Das macht es vielleicht naheliegend und verständlich, aber noch lange nicht gut oder richtig.

Jesus dagegen reagierte anders; handgreiflich wurde er meines Wissens nur ein Mal: als er die Händler aus dem Tempel warf und ihre Tische umschmiss. Auf Angriffe antwortete er besonnen – sogar kurz vor dem Gang zum Kreuz. Als einer der Knechte des Hohepriesters ihn ins Gesicht schlägt, redet Jesus mit ihm: „Habe ich übel geredet, so beweise, dass es böse ist; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich?“ Es stimmt, wenn es in einem alten Kirchenlied heißt: `Er ist gerecht, ein Helfer wert; Sanftmütigkeit ist sein Gefährt.´

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