Ratgeber, Lehrer, Vorbilder, Mütter …

Von wem nehme ich Rat an? Von jemandem, der in ähnlicher Situation war oder ist, der sich irgendwie auskennt mit dem Schlamassel, in dem ich stecke. Was muss ein guter Lehrer mitbringen? Sachkenntnis.

Ein Trainer meines Sohnes konnte mit allen aus der Mannschaft mithalten – fußballerisch, von der Kondition und Kraft her, vor allem im Hinblick auf seinen Ehrgeiz. Mein Sohn hat ihn bewundert, für ihn hat er sich lang gemacht. Dann kamen eine unglückliche Niederlage, der Ärger des Trainers und ein blöder Abgang. Vorbei. Irreparabel kaputt das Trainer-Spieler-Verhältnis.

Sachkenntnis allein reicht nicht. Pädagogisches Geschick dann also:

Meine Pilates-Trainerin turnt nie vor. Trotzdem habe ich schon viel bei ihr gelernt. Sie sieht Fehler, korrigiert und weiß genau, wie sie jeden von uns herausfordert, ohne ihn zu überfordern. Worauf es ankommt, kann sie super vermitteln.

Sachkenntnis und pädagogisches Geschick – reicht das?

Die Reitlehrerin meiner Tochter ist gut, auch selbst auf dem Pferd. Während der Reitstunden zeigt sie nichts selbst, aber sie sieht alles und weiß, wie´s besser geht. Manchmal ist sie sehr streng und fordert meine Tochter über ihre Wohlfühlzone hinweg. Meine Tochter geht trotzdem gern zu ihr. Nicht nur, weil sie weiterkommt, besser wird, mit den schwierigen Pferden immer besser zurechtkommt. Vor allem merkt sie, dass ihre Reitlehrerin sie mag.

Sachkenntnis, pädagogisches Geschick und Zuneigung – ist eins am wichtigsten? „Die beste Botschaft findet ja viel leichter den Weg zum Herzen, wenn sie von einem geliebten Lehrer verkündet wird“, heißt es.

Bei mir als Mutter kommt zuerst viel Liebe zu meinen Kindern, dann eine Weile nichts. Mein pädagogisches Geschick ist manchmal mehr als mangelhaft, meine Sachkenntnis ein Stochern im Nebel. Ob das reicht, wird sich erst in Zukunft zeigen…

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