Tiefergehende persönliche Gespräche sind anstrengend. Ich muss mich konzentrieren, aufmerksam zuzuhören und eher Fragen zu stellen, als Antworten parat zu haben. Oft bin ich ratlos und frage mich im Anschluss leicht frustriert: „War das jetzt für irgendjemanden hilfreich? Wie hätte ich anders oder besser reagieren können?“ Außerdem finden derartige Gespräch meist gerade dann statt, wenn es nicht zu passen scheint: Auf die Not eines Kindes oder den Bedarf an ehrlicher Auseinandersetzung bin ich selten vorbereitet. Wie sehr mich die tägliche intensive Beziehung zu den Kindern fordert, spüre ich daran, wie müde ich abends bin – und wie wenig ich mich manchmal nach weiteren Sozialkontakten sehne.
Kürzlich traf ich Freunde zum Quatschen. Es blieb beim Smalltalk und eher oberflächlich – leider. Es gelang mir nicht, unserem Treffen eine persönlichere Note zu geben. Stattdessen langweilte ich mich und wurde zunehmend müder. Irgendwie erschöpft fuhr ich nach Hause und dachte: „Alles ist besser, als wenn es nur um unwichtiges Zeug geht. Lieber müde geredet, weil angestrengt, als gelangweilt.“