Mein Einfluss auf das Weltgeschehen ist überschaubar – von meinem Tun hängt wenig ab. Das entspannt mich. Auf der anderen Seite fühle ich mich dadurch manchmal wie ein Rädchen im Getriebe, das letztlich unwichtig ist oder zumindest leicht ersetzbar.
Ob Jesus ähnlich empfand? Auch er hatte während seines Lebens keinen sichtbaren Einfluss auf den großen Weltverlauf. Im Gegenteil: Seine Freunde waren bisweilen begriffsstutzig, zweifelten und verzweifelten an ihm. Außerdem hatte er mächtige Feinde, die ihn jahrelang provozierten und schließlich vor Gericht brachten. Aber offenbar machte ihm beides wenig aus. Bis zuletzt blieb er seinen Jüngern tief verbunden und fand es unnötig, sich gegen die Angriffe seiner Ankläger zu verteidigen. Schließlich starb er von allen verlassen.
Aber damit ist weder die Geschichte noch das Leben von Jesus vorbei. „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden“, erfahren die Frauen, die sein Grab aufsuchen (Lukas 24, 5+6). Seither ist sein Einfluss unübersehbar: Menschen glauben an ihn und bekennen sich zu ihm – auch angesichts großer Gefahren. Vor zweitausend Jahren überlebte Jesus die Ignoranz der Juden, den Zorn der Pharisäer und die Willkür der Römer. Später unternahmen Menschen schreckliche Kreuzzüge in seinem Namen – aber nicht in seinem Sinne – und konnten diesen doch nicht ruinieren. Heute werden Christen in vielen Ländern brutal verfolgt, in anderen gelten sie als altmodisch und weltfremd. Besonders aufgeklärte und moderne Menschen meinen, christliche Werte bräuchte niemand mehr. Was soll ich sagen? Selbst diese Angriffe laufen ins Leere: Jesus ist nicht totzukriegen – ebensowenig wie diejenigen, die an ihn glauben und ihm vertrauen!