Ich staune

Das Pferd wiegt etwa 400 Kilogramm, ich deutlich weniger. Trotzdem lässt es sich jede Woche von mir putzen, satteln, trensen und dann sogar reiten. „Das hast du super hinbekommen, Dagmar“, lobt mich meine Reitlehrerin, wenn mir etwas gelingt. Ich freue mich und schiebe trotzdem jeden Erfolg auf das Pferd: „Na, der ist ja auch schlau; er weiß beim dritten Schrittwechsel, was ich von ihm will.“ Die Reitlehrerin verdreht die Augen: „Stimmt, aber wenn Pferde nicht schlau wären, würden sie sich überhaupt nicht von uns reiten lassen. Du machst das wirklich gut.“ Es ist wunderbar, dass sich dieses große, lebendige Wesen von meinen noch stümperhaften Muskelhilfen bewegen und motivieren lässt. Ich staune darüber – und über meine Freude am Zusammensein mit diesem Tier. Nach anderthalb Monaten erwische ich mich dabei, wie ich „mein Süßer“ zu ihm sage…

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