„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!“
Philipper 4, 6
Ein Teil der christlichen Tradition sind Tagzeitengebete. Heutzutage halten sich vor allem Menschen in christlichen Lebensgemeinschaften an diese Form des regelmäßigen Innehaltens: Zu festen Zeiten unterbrechen Ordensschwestern oder Mönche, was sie gerade tun, und beten stattdessen. Die Gebete selbst sind wichtig – und deutlich mehr als eine feste Routine. Denn in diesem festen Rhythmus drückt sich noch etwas anderes aus: Gottes Wirken ist das Entscheidende, nicht das der Menschen.
Wer sich unterbrechen lässt, bekennt: Nicht ich habe die Kontrolle, nicht auf mich kommt es an. In einer Zeit und Gesellschaft, in der manche damit werben, dass „nichts unmöglich“ ist, klingt ein solches Statement mindestens weltfremd, vielleicht sogar überholt. Aber in den entscheidenden Situationen unseres Menschseins merken wir eben doch, dass diese sich unserer Machbarkeit entziehen: Wenn eine Beziehung sich nicht kitten lässt, so sehr wir uns mühen; wenn uns Schwermut überfällt, obwohl wir reich, gesund und abgesichert sind; wenn wir uns einsam fühlen trotz vieler Menschen um uns herum… Wie tröstlich ist es dann, das „EINER dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält“ (wie Rilke sagt). Mit ihm können wir reden, ihn sogar hören und seinen Trost und Frieden erleben.
„Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“
Philipper 4, 7