Gute Lehrer können einerseits Wissen vermitteln, also den Ton angeben, und andererseits zum Selber-Lernen motivieren: die Schüler machen lassen. Es ist schwer und die hohe Kunst, das richtige Maß zu finden. Nicht jeder Lehrer ist ein guter Lehrer, aber es gibt sie (ich hatte einige). Sie brauchen Autorität, Liebe und Vertrauen gegenüber ihren Schülern – und benötigen von Eltern und der Gesellschaft breite Unterstützung. Was dagegen nicht hilft, ist, wenn wir:
über Lehrer meckern – und dadurch ihre Autorität untergraben,
sie durch zu viel Verwaltungsarbeit unter (Zeit-)Druck setzen,
Lehrer mit viel zu großen Klassen allein lassen – und erwarten, dass sie langsam denkende Schüler ebenso erfolgreich beschulen wie superschlaue,
meinen, dass Inklusion in Schule einfach funktioniert, obwohl wir als ganze Gesellschaft daran scheitern,
Flüchtlingskinder ohne Deutschkenntnisse ans Gymnasium schicken und hoffen, dass es irgendwie klappt,
erwarten, dass Lehrer nicht nur lehren, sondern auch erziehen,
ihren Arbeitsplatz reformieren – alle Jahre wieder,
unter dem Stichwort `Medienkompetenz´ den Unterricht digitalisieren,
vermitteln, dass es leicht ist (und zu gut bezahlt), was Lehrer tun.
Es wäre ein Anfang, wenn sich Lehrer ohne all unsere `Hilfestellung´ einfach nur auf ihren Kern-Job konzentrieren könnten: einerseits Wissen vermitteln und andererseits die Schüler zum Selber-Lernen motivieren.