Erfolgversprechend?

Aus meiner Sicht ist es heutzutage nicht erfolgversprechend, Profi-Fußballtrainer einer Männer-Fußballmannschaft zu werden. Ich weiß nicht, wie es früher war, aber heute redet man über erfolgreiche Trainer nur kurz im Zusammenhang mit ihrem Erfolg. Häufiger stehen Trainer in der Zeitung, wenn sie den Verein wechseln. Bei den erfolgreichen Bundesliga-Vereinen in Deutschland mag das Gehalt für den Trainer ganz beträchtlich sein und der Ruhm nicht unerheblich. Und es lässt sich sicher auch der eine oder andere Erfolg verbuchen. Aber ist der Job deshalb erfolgversprechend?

Der Druck auf einem „erfolgreichen“ Trainer ist immens. Wenn man diesem nicht standhält, die Mannschaft „die Leistung nicht abrufen kann“ und man nicht zufällig bei Freiburg angestellt ist, werden die Karten schnell neu gemischt: Und schwupps ist man nur noch der ehemalige Trainer von Bayern, Hertha oder sonst irgendeinem Verein. Dann ist es nicht automatisch vorbei mit der Karriere, aber man muss bei einem anderen Verein von vorn anfangen mit dem Projekt „Erfolg“.

Stärker als in vielen anderen Berufen wird ein professioneller Fußballtrainer fast ausschließlich am Erfolg der eigenen Mannschaft gemessen. Diesem muss alles andere untergeordnet werden – Familienleben, der Wohnsitz, ein soziales Netz. Die Halbwertszeit des Jobs ist kurz, der Weg zum Erfolg mit viel Scheitern und Neu-Probieren verbunden, und noch dazu wird all das (wöchentlich) von fußballinteressierten Zeitungslesern beobachtet und bewertet. Erfolgversprechend sieht anders aus, oder?

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