Einkaufen zum Abgewöhnen

Es gibt in unserer Familie einige, die sich das Einkaufen nicht leicht machen. Von vornherein ist wenig Lust vorhanden. Erschwerend kommt hinzu, dass eine sehr genaue Vorstellung des zu erwerbenden Objektes existiert. Die herrschende – oft sehr große – Auswahl an Produkten macht die Sache nicht leichter. Denn: Die ganz genau der Idee entsprechende Variante gibt es oft doch nicht.

Nehmen wir Schuhe. Braun sollen sie sein, braun und schlicht. Mit der Zeit hat sich eine bestimmte Vorstellung entwickelt, wie sie aussehen sollen: Braun, blaue Senkel, wenig Gedöns. Einen Nachmittag kann man damit zubringen, für einen guten Überblick Schuhe zu sichten – im Netz. Um die heimische Wirtschaft zu unterstützen, geht es in die Schuhläden der Stadt. Im dritten wird man fündig: Die ersten Schuhe hier sind braun, aber nicht im richtigen Ton. Die daneben haben den richtigen Ton und sogar Schnürsenkel in blau, das ist gut. Es sind jedoch zu viele Nähte an den Seiten vorhanden. Also doch die anderen braunen Schuhe, das vierte von sieben Paaren. Bei denen stimmt alles – bis auf die Schnürsenkel, die sind nämlich nicht blau. Aber da stehen ja noch die braunen Schuhe mit blauen Schnürsenkeln ohne zu viele Nähte an den Seiten. Die scheinen auf den ersten Blick perfekt. Auf den zweiten und im Tageslicht sind sie etwas zu rötlich. Ein weiteres Paar gibt es noch. Schönes Braun, blaue Senkel, wenig Schnick-Schnack. … Nur die Oberfläche ist so angerauht, nicht ganz glatt. Zu wenig schlicht.

Wenn man Glück hat, passt es am Ende doch.

Und dann braucht´s zu den braunen Schuhen noch einen passenden Gürtel…

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