„Wenn du wirklich gar nicht kannst, kann ich das übernehmen …“, schreibt eine Bekannte. Und ich denke unwillkürlich, das ist ein Wolf im Schafspelz beziehungsweise eine Absage verpackt in einer Zusage. Ich empfinde ihre Worte als freundlich, aber dennoch unmissverständlich – und leicht manipulativ. Habe ich eine Wahl? Ja, man hat immer eine Wahl, aber diese hat einen Preis: Entweder ich sage zu und setze mich in diesem Fall fünf Stunden ins Auto, obwohl ich meinen Samstag auch zu Hause gut füllen kann. Oder ich sage ab und riskiere ein schlechtes Gewissen. Denn, wer kann schon `wirklich gar nicht´? Ich kann manchmal (und so auch dieses Mal) höchstens `nicht so gut´, was soviel heißt wie: „Ich hätte eine bessere Alternative!“ Von dort bis `wirklich gar nicht´ kann ich eine ganze Menge einrichten.