Von unseren Nachbarn bekommen wir ihre ZEIT – immer eine Woche nach Erscheinen. Ich lese sie gern, aber selektiv. Um das berühmt-berüchtigte ZEIT-Rätsel machte ich bisher immer einen großen Bogen: Es soll so schwer sein. Mein Schwiegervater knobelt jede Woche daran herum – und hat ein viel umfassenderes Allgemeinwissen als ich.
Warum, weiß ich nicht, aber letzte Woche probierte ich es einfach mal aus. Einige Anläufe (etwa drei bis vier Stunden) später habe ich heute tatsächlich fast alles erraten, um die Ecke gedacht beziehungsweise im Netz recherchiert. Zwei Buchstaben eines Wortes am Rande fehlen mir. „Dann kannst du ja jetzt das nächste machen“, sagt mein Schwiegervater am Telefon. Mal sehen, denke ich, vielleicht war das ein absoluter Glücksfall.
Gerade brachte die Nachbarin die neue alte ZEIT. Das Rätsel ist schrecklich leer, denke ich; es ist frustrierend, wieder bei Null anfangen zu müssen. Ich schaue trotzdem rein und weiß sofort, wer Holz splittern und Datenschützer zittern lässt: Hacker natürlich, dafür reicht mein Allgemeinwissen – geradeaus und ohne Google. Vielleicht gibt´s ja einen zweiten Glücksfall; ich schau mal, wie weit ich komme.