Der amerikanische Theologe Eugene Peterson ist gestorben. Eine Meldung im Netz, in einer deutschen Zeitung werde ich sie nicht finden. Für mich ist es mehr als eine Meldung, die das Ende eines Lebens markiert. In mir löst die Nachricht seines Todes ein Gefühl des Verlustes aus, obwohl ich Eugene Peterson nicht persönlich gekannt habe. Ich bin traurig über seinen Tod. Seine Bücher begleiten mich seit Jahrzehnten und haben mich herausgefordert und geprägt. Von ihm habe ich mich verstanden gefühlt wie von einem guten Freund. Er hatte die Gabe, theologisch Abstraktes zu durchdringen und verständlich zu formulieren. Dadurch habe ich die Bibel besser verstanden und Hilfen bekommen, meinen eigenen Glauben praktisch werden zu lassen.
Auch zu seinen Lebzeiten bin ich ihm nur in seinen Büchern begegnet, daran wird sich nichts ändern. Dennoch trauere ich, als wäre sein Tod ein tatsächlicher Verlust für mein eigenes Leben. Ist das komisch? Es gab keine Gelegenheit, ihn persönlich kennenzulernen. Ich bin nicht sicher, ob er meinen Brief an ihn diesen Sommer bekommen und gelesen hat. Wahrscheinlicher ist, dass er gar nichts von mir wusste. Unsere Bekanntschaft war absolut einseitig. Dennoch fühlt es sich an, als wäre ein „Freund“ von mir gestorben.