„Die Klügere gibt nach“, sagt unsere Tochter; ich muss mich beherrschen. Denn vorausgegangen war (wieder einmal) eine lebhafte Diskussion darüber, wie viel sie sich am Wochenende manchmal vornimmt. Sie ist volljährig und entscheidet autark. Wir können nur raten, nicht verbieten – aber sie hört selten auf uns. Stattdessen hören wir Sätze wie: „Nur weil ihr es ruhiger mögt, muss das für mich noch lange nicht das Beste sein. Lasst mich einfach machen!“
Diesmal ging es unter anderem um ein Fußballspiel ihrer `Zweit-Mannschaft´ – unsere Tochter war nicht in der Startelf. Wir fragten, ob sie wirklich fast einen ganzen Tag unterwegs sein wolle, um eventuell zehn Minuten auf dem Platz zu stehen. An ihrer Reaktion meinte ich abzulesen: Aus der Perspektive hatte sie das Projekt `Fußball-Samstag´ noch nicht betrachtet. Auch uns wurde in diesem Moment klar, dass wir unser Auto als Fahrgelegenheit nicht zur Verfügung stellen können – wir brauchten es am Nachmittag selbst. Die veränderten Vorzeichen ließen unsere Tochter einlenken; sie entschied sich gegen das Spiel: „Die Klügere gibt nach“ war sicher ernst gemeint. Wahrscheinlich bilde ich mir nur ein, dass auch ein wenig Erleichterung mitschwang …