Distanzlos

Bei Aldi sind die Transportbänder an der Kasse ziemlich lang. Je nachdem, wie viel der Einzelne einkauft, passen die Artikel von zwei bis fünf Leuten locker hintereinander drauf. Neben der Ware steht der dazugehörige zahlungswillige Kunde. Bei wenig Ware ist der Platz für den Kunden gering – es kann sein, dass man neben der Ware des Vorder- oder Hintermannes steht. Das Abkassieren bleibt davon unbeeinflusst und lässt sich durchs Ware-Verschieben nicht beschleunigen. Bei fünf oder mehr Kunden haben also normalerweise alle Kunden nach Nummer zwei ausreichend Zeit, ihre Einkäufe aufs Band zu legen.

Letztens brauchte ich nur einen Artikel und hatte keinen Einkaufswagen: Wir brauchten beide wenig Platz, mein Artikel und ich selbst. Automatisch bewegte sich meine Ware neben den Kunden vor mir und die Ware des mir folgenden Ehepaares neben mich. An sich ist das kein Problem. Allerdings wollte dieses Ehepaar seine Wunsch-Artikel zügig und schön dicht hinter meine Einkäufe platzieren – und offenbar auch sich selbst hinter mich selbst. Die Frau durchbrach mehrmals meinen Sicherheitsabstand und „lief auf“. Normalerweise ist mir Berührung nicht unangenehm; aber in diesem Fall empfand ich es als lästig. Ich konnte nicht ausweichen: Vor mir stand jemand mit Einkaufswagen.

Nächstes Mal nehme ich mir auch einen – ganz egal, wie viel ich einkaufen will. Als Abstandhalter sind die Dinger unschlagbar!

Entdecke mehr von mehr.klartext-schreiben

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen