Des einen Freud, des anderen Leid … 

Es soll mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene umgeschichtet werden – dafür muss es bessere (und mehr) Zugverbindungen geben. Auf dem Weg durch die Lüneburger Heide sehen wir Kreuze aus roten und weißen Latten: Mit ihnen protestieren Anwohner gegen eine geplante Bahntrasse.

Windräder produzieren Strom aus der erneuerbaren Energie Wind – Klimaschützer freuen sich. Menschen in Gegenden mit viel Wind erleben die schon vorhandenen Windparks als landschaftszerstörend und wehren sich engagiert gegen weitere Windkraftanlagen.

Bei uns im Stadtteil quält sich der Fernverkehr mitten durch die Siedlung; Anlieger nervt das schon seit mehreren Jahrzehnten. Eine Umgehungsstraße wird immer nur teilweise genehmigt. Gegen den letzten Abschnitt, der meinen Stadtteil entlasten würde, kämpfen sowohl Naturschützern als auch andere Anwohnern seit ebenso vielen Jahrzehnten – entschlossen und bisher erfolgreich.

Mein Sohn geht in drei Wochen für elf Monate ins Ausland. Er freut sich auf diese Erfahrung und das, was fernab der Heimat (und der Familie) möglich sein wird. Während wir uns mit ihm freuen, sind wir gleichzeitig wehmütig: Wir werden ihn vermissen.

Des einen Freud und des anderen Leid liegen manchmal nah bei einander – und entziehen sich dennoch einem zufrieden stellenden Kompromiss.

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