Alltag, Extras, Pausen

„Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnetet den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.“
1. Mose 2, 2+3

In meinem Leben gibt es Alltag – normales Geschehen, wiederkehrend und in großem Maße vorhersehbar. Es gibt Extras – geplanter oder ungeplanter Besuch, Kultur (unregelmäßig), Unternehmungen. Und es gibt Pausen – zweckfreie Zeit, die nur stattfindet, wenn ich sie einplane. Alle drei wechseln sich ab, ein bisschen zufällig.

Alltag ist der Hauptanteil, kostet Kraft, macht im Idealfall Spaß und umfasst alles, was ich MUSS. Extras sind weniger häufig, kosten manchmal Geld, immer Zeit und Kraft und sind in der Regel, was ich WILL. Pausen sind seltener, kosten nichts und sind weder MUSS noch WILL. Sie fallen unter die Kategorie SCHLAU.

Ganz ohne Alltag geht es nicht, ganz ohne Extras schon. Ganz ohne Pausen geht es eine ganze Weile – allerdings nur scheinbar. Extras und Pausen stehen in direkter Konkurrenz um meine Zeit. Die Kunst ist, eine gute Balance zu finden.

Am Alltag gibt’s wenig zu rütteln. Extras durchbrechen auf erfrischende Weise den Alltagstrott und machen das Gesamtpaket leichter und aufregender. Oft häufen sich verschiedene Extras an; das ist schade, aber nicht zu ändern. Es kann immer noch schön und belebend sein. Extras bergen allerdings die Gefahr einer gewissen Dominanz: Sie verdrängen die Pausen. Nach einer gewissen Zeit verlieren die Extras dadurch ihre belebende Wirkung und entwickeln eine eigene Schwere, die den Alltagsdruck erhöht. Nicht gut. Einzige Lösung? Extras streichen – so schwer es fällt.

Wenn ich eine Weile auf Extras verzichte, bleibt mehr Zeit für Alltag und Pausen. Die Lücke, die entsteht, darf ich füllen mit Pausen, nicht mit Alltag. Pausen sind erholsam. Wiederum nach einer gewissen Zeit werden Pausen langweilig. Diese Phase will ich aushalten – und dann die eine oder andere Pause füllen mit Extras.

Ich möchte es zwar nicht (wahrhaben), aber es passiert immer wieder, dass mir selbst schöne Dinge zu viel werden. Deshalb: Es lebe die Pause – komme was wolle!

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