Das Eigentliche

Es muss Berufe geben, in denen man eine Sache anfängt, sich durchkämpft und dann irgendwann fertig ist. Denke ich. Mein Job als „Hausfrau und Mutter“ ist nicht von der Sorte. Im Gegenteil: Er zeichnet sich dadurch aus, dass ich eben nicht fertig werde. Und wenn doch, dann immer nur ganz kurz: Das Essen ist irgendwann gekocht – und schnell wieder gegessen; die Küche ist aufgeräumt und die Wäsche gewaschen – beides Zustände mit geringer Halbwertzeit; die Einkäufe sind erledigt – und gleich fehlt wieder etwas.

Zudem gibt es im Zusammenleben mit Kindern immerzu Phasen, in denen ich verschieben und unterbrechen muss. Vielleicht ist das Dazwischenschieben von Aufgaben und häufiges Improvisieren sogar das Eigentliche an meinem Beruf. Das Eigentliche im Sinne des unvermeidbar dazu Gehörenden und das Eigentliche im Sinne des Besonderen, das diesen Job so interessant, abwechslungsreich und herausfordernd macht.

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