Mein Zimmer – mein Leben

Das Zimmer meiner Tochter ist selten aufgeräumt – und wenn doch, dann hält dieser Zustand immer nur wenige Tage. Normalerweise herrscht in ihrem Reich Unordnung: Saubere Wäsche stapelt sich auf dem Tisch. Bereits getragene Klamotten, die halb ausgepackte Sporttasche, große und kleine Zettel liegen auf dem Boden herum, benutztes Geschirr … Offene Schubladen ergänzen den Eindruck, als wäre hier kürzlich jemand überstürzt aufgebrochen (oder so). Es stimmt, meine Tochter bricht tatsächlich häufig überstürzt auf – allerdings nicht, weil sie permanent in Eile wäre. Zwar reicht die Fülle ihrer Tage locker für zwei Leben, aber es existieren auch Phasen des Stillstands: Weil meine Tochter meist bis kurz vor knapp die Ruhe weg hat, kann sie selten ebenso ruhig aus dem Haus gehen. Entsprechend chaotisch und unsortiert hinterlässt sie ihr Zimmer – kommt aber hervorragend damit zurecht: „Mein Zimmer ist wie mein Leben“, sagt sie. Nur ab und zu scheint es ihr selbst zu viel zu werden. Dann weicht sie aus ins gut sortierte Zimmer ihrer Schwester oder kommt zu uns nach unten …

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