„Richtig“

Ich treffe eine Frau aus der Nachbarschaft mit ihrem kleinem Hund. Der Hund ist jung, ungestüm und noch nicht gut erzogen; kurzerhand nimmt sie ihn auf den Arm und setzt ihn in ihren Fahrradkorb. Früher habe sie immer große Hunde gehabt, erzählt sie mir. Ein „richtiger Hund“ habe für sie bei 50 Zentimeter Schulterhöhe angefangen. Heute ist sie froh, dass es auch kleinere Exemplare gibt; ein großer Hund wäre nicht mehr „richtig“ für sie. Die Sicht auf Dinge ändert sich – im Verlauf weniger Jahre: Was heute „richtig“ ist, wird nicht über Nacht „falsch“, kann aber übermorgen unpraktisch sein oder einfach nicht mehr in mein Leben passen.

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