Seit vielen Jahren laufe ich regelmäßig und vergleichsweise unermüdlich. Das Tempo ist geringer, die Strecken sind kürzer als früher, aber noch immer zufriedenstellend: In meiner Altersklasse und für meinen `Trainingsaufwand´ bin ich ganz geschmeidig unterwegs. Mein Ehrgeiz akzeptiert die Grenzen, die mir mein Alter und meine zeitlichen Möglichkeiten diktieren.
Einem Bekannten von uns geht es anders: Eine (gefühlte) Niederlage bei einem Boulder-Wettbewerb hat ihn sehr frustriert. Der gescheiterte Vergleich mit – deutlich jüngeren! – Sportlern motiviert ihn, sich stärker zu investieren, um in Zukunft weiter „ganz vorn“ mithalten kann. Sein Ehrgeiz nutzt die vom Alter gegebenen Grenzen als Motivationsschub.
Unsere Fähigkeiten nehmen – altersbedingt – ab. Unsere Reaktion darauf ist völlig verschieden: Ich freue mich, was mir in meinem Alter möglich ist – und kann so weitermachen wie bisher. Er wüsste gern, ob trotz seines Alters mehr möglich wäre – und muss sein Pensum deutlich erhöhen.
Ich weiß, was mir lieber ist.