Zwischen „muss ja“ und „gönn dir“

Manche Leute antworten auf die Frage nach ihrem Befinden mit einem leicht resignierten „Muss ja!“ – für mich eine Aussage, die mir nie über die Lippen kommen soll. „Muss ja!“ klingt nach viel Last und wenig Lust. Es klingt nach: „So hatte ich mir das nicht vorgestellt, aber was soll`s.“ Als Lebensmotto ist es mindestens schade, wahrscheinlich aber schlimmer.

Dabei zwingt mich keiner, nur ich mich selbst. Feste Termine sind hilfreich – man kann schließlich nicht alles der Lust überlassen: Dreimal die Woche ziehen wir die Turnschuhe an und begeben uns auf unsere Route. Kein: „Passt es heute; haben wir Bock?“ Wir zögern nicht und gehen, das ist gut. Andererseits: NUR einer Routine zu gehorchen, ist nicht immer die beste Entscheidung. „Warum tue ich mir das heute eigentlich an?“, schießt es mir dann während des Laufens durch den Kopf – und: „Wirf alles über den Haufen und gönn dir eine Ausnahme.“ Aber weil das zu sehr nach dem Lust-Prinzip klingt, fällt mir so eine Vorgehensweise schwerer, als ich zugeben mag. Dabei wäre „gönn dir“ manchmal einfach eine sehr gute, wenn nicht die bessere Alternative.

Irgendwo zwischen „muss ja“ und „gönn dir“ ist das Leben bestimmt wunderbar ausgewogen!

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