Als junger Mensch war ich modisch nie auf dem neuesten Stand. Ich liebte es schlicht, möglichst einfarbig, ohne viel Schnickschnack. Mittlerweile bin ich etwas `älter´ und mag noch immer dasselbe. Temporäre Trends verführen mich daher nicht dazu, meine Kleidung alle zwei oder drei Jahre zu erneuern. Stattdessen kaufe ich Kleidung, die mir gefällt, wenn ich sie brauche: Das sind – je älter ich werde – fast ausnahmslos Stücke, die man als basal und robust bezeichnen könnte. Die meisten sind nicht modisch und aktuell, sondern eher zeitlos und von gestern – denn sie halten länger als jeder Trend.
Kürzlich trug ich (wie häufig) von Kopf bis Fuß lebensfröhliches Schwarz und Grau und bekam dafür ein Kompliment: Ein Bekannter begrüßte mich mit den Worten, ich wäre so schön farblich abgestimmt unterwegs. Und: „Also, wenn Frauen in unserem Alter eine rote Hose zu grünen Schuhen und eine mit Blümchen dekorierte bunte Jacke tragen – dann finde ich das unpassend.“ So absolut würde ich das wahrscheinlich nicht unterschreiben, aber ich musste schmunzeln. Meine Ignoranz in Mode-Fragen zahlt sich aus – ich bin (altersmäßig) in den Stil hineingewachsen, den ich schon immer mochte: Schlicht, möglichst einfarbig, ohne viel Schnickschnack – zeitlos halt.