Mein Heimweg von der Arbeit beträgt achteinhalb Kilometer und fällt heute in die Zeit am Tag, in der es durchgängig regnet – das ist nicht so gut. Ich habe meine Regenhose an und die warme Winterjacke – das ist gut. Weil ich noch Linsen fürs Abendbrot kaufen will, halte ich beim Supermarkt an. Von hier aus ist es nur noch ein knapper Kilometer – auch gut. Meine Jacke ist zwar warm, aber nicht wasserdicht – wieder nicht so gut. Bis zum Supermarkt bin ich unten drunter nur nass, aber nicht kalt – wieder gut. Die von mir präferierten Linsen sind gerade nicht da; von den Marken-Linsen kostet die halbe Menge anderthalbmal so viel – wieder nicht so gut … Als ich wieder auf mein Rad steige, bin ich nicht nur nass, sondern auch kalt – jetzt reicht´s mir aber.
Zehn Minuten später bin ich zu Hause und alles ist gut. Eine Gedichtzeile zischt mir durch den Kopf, nach Recherche weiß ich, dass sie von Nietzsche ist: „Bald wird es schnei´n – wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!“