Wie gut!

Ich bin kein Typ für gute Vorsätze zum Jahresbeginn. Wenn es mir gelingt, eine gute neue Gewohnheit zu etablieren, hat das mehr mit meiner Disziplin und Entschlossenheit zu tun als mit dem Zeitpunkt. Natürlich ist die Zeit manchmal reif für etwas, aber das ist nun mal selten Ende Dezember.

Außerdem bin ich offenbar auch kein Typ für Gutscheine. Diese schieben etwas Gutes in eine ferne Zukunft – und machen daraus im Laufe der Zeit eine vage Erinnerung: Da war doch noch was? Unsere Kinder `schulden´ uns zum Beispiel noch ein Fancy dinner for two und einen Wandertag zu siebt im Harz. Mittlerweile hängen die – wunderschön gestalteten – Gutscheine dafür nicht mehr an der Pinwand. Und wir freuen uns sehr, wenn wir überhaupt alle zusammen hier am Tisch sitzen. Andersherum wird es oft schwierig, einen von mir verschenkten Gutschein bei mir einzulösen. Meine Freundin wartet allein von diesem Jahr noch auf zwei Unternehmungen mit mir: ein gemeinsamer Abend im Weinkeller in der Innenstadt und einmal Porzellan bemalen. In jedem Fall ist auch hier das Problem der richtige Zeitpunkt.

Fürs nächste Jahr nehme ich mir also vor, keine Gutscheine mehr zu verschenken, die nicht mit einem konkreten Datum versehen sind. In Bezug auf gemeinsame Unternehmungen ist es am besten, ich wähle in Zukunft die Variante: „Hast du spontan Zeit?“ Ich glaube, das ist mal ein wirklich guter Vorsatz!

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