Wer lesen kann … reicht manchmal nicht!

„Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“, gab die erste Grundschullehrerin meines Sohnes diesem manchmal mit auf den Weg. Ihr Kommentar richtete sich an mich, wenn ich einen der vielen Elternbriefe nicht gründlich gelesen und dadurch irgendein Extra versäumt hatte. Ich kann wohl lesen, dachte ich jedes Mal und fühlte mich sowohl missverstanden als auch unangemessen belehrt: Die vielfältigen Drumherum-Veranstaltungen in Schule waren noch nie meine erste Priorität. Dennoch ist der Satz mir hängengeblieben – mit Beigeschmack.

Gestern landete ein Paket wieder bei mir, das ich vor etwa vier Wochen an meine Tochter in Sambia losgeschickt hatte. Gefahrgut ist außen angekreuzt; innen finde ich einen Zettel. Leider hätte man in diesem Paket `Inhalte festgestellt, die von der Beförderung im internationalen Postverkehr ausgeschlossen sind`. Auf einem weiteren Zettel steht, was alles dazu gehört; unter anderem Parfüm, ein entflammbarer Kosmetikartikel. Wer lesen kann, schießt es mir durch den Kopf, oder besser: Wer AHNEN kann, dass man irgendwo etwas Wichtiges lesen kann, ist klar im Vorteil.

Für das nächste Mal weiß ich (hoffentlich) Bescheid – es sei denn, es existiert noch eine dritte Schwierigkeitsstufe. Ich bin gespannt.

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