Es heißt, man würde mit seinen Aufgaben wachsen. Das mag in gewisser Hinsicht stimmen – im Hinblick auf meine Muskeln, Nerven oder meine Auffassungsgabe. Aber ICH bin so viel mehr als ein Körper mit Muskeln und Nerven – Menschen haben Geist und Seele. Letztere trainiere ich nicht auf der Überholspur, dafür brauche ich Zeit und Muße. Allerdings bleibt heutzutage und in unserer Gesellschaft immer weniger Zeit, in Ruhe von einem zum nächsten zu gehen: „Nach der Herausforderung ist vor der Herausforderung“, heißt es. Menschen haben `die Hände voll´ mit ihrem Alltag, sind immer beschäftigt und wirken getrieben. Für Reflexion ist kaum Gelegenheit. Dabei sind die Momente `dazwischen´ mindestens ebenso wichtig: Durch sie erkenne ich meine Motivation, schöpfe Kraft – und merke, dass nicht viel wirklich in meiner Hand liegt. Innehalten bewirkt, dass in uns etwas geschieht. Das kann (auch für andere) bedeutsamer sein als das, was durch uns geschieht.